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Gastgeber: Verein «Schweizerisches Trachten- und Alphirtenfest Unspunnen»Target not accessible

Marmi wiegt rund 7 Kilogramm. Der Unspunnenstein rund zwölf Marmis. 83,5 Kilogramm genauer gesagt. Marmi trainiert für das nächste Unspunnen-Fest 2029 mit seiner Familie.

Marmi macht Krafttraining, Liegestütze, Murmeltierheben. Sein Ziel: Es will seine ganze Familie hochstemmen und weit werfen können. Bildhaft gesagt, denn es hat ja keinen Unspunnenstein zum Trainieren.

Seit 1808 wird am Unspunnenfest in Interlaken mit dem Unspunnenstein die Disziplin Steinstossen bestritten. Der Rekord bisher: 4,11 Meter. Es ist ein Ursport, eine einfache Art des Kräftemessens im alten Griechenland wie im Mittelalter.

Das nächste Fest findet 2029 statt. Wieder mit einer Kopie des echten Steins, der dem Turnverein Interlaken gehört und eine interessante Geschichte hat: Er wurde zweimal von jurassischen Separatisten gestohlen und ist nach einem kurzen Zwischenaufenthalt als Ausstellungsstück bereits wieder unauffindbar. 1981 war der Originalstein aus dem 19. Jahrhundert zum letzten Mail im Einsatz. Seit der ersten Steinentführung verwenden die Unspunnen-Stösser eine Kopie, hergestellt aus Grimselstein.

Steine werden mittlerweile an vielen Festen gestossen. Die Nationalturner verwenden bei ihren Festen üblicherweise einen leichteren Stein, meist mit einem Gewicht von 40 Kilogramm. Frauen stossen sechs, zehn oder 12,5-Kilo-Steine. Der Unspunnenstein in Kombination mit dem Unspunnen-Schwinget oder anderen Eidgenössischen Schwingfesten gilt als Königsdisziplin des Steinstossens.

Marmi fühlt sich nun bereit. Es geht in die Hocke, hebt den riesigen Stein vor dem Eingang des Murmeltierbaus im typischen Unspunnen-Stil mit beiden Händen in die Höhe und wirft ihn einen Meter weit. Ganz schön weit für so ein 50 Zentimeter grosses Tier.